Mit gemischten Gefühlen fuhren wir nach Neukirchen, hatten wir doch jüngst gegen die „anderen Chemnitzer“ deutlich verloren. Trotzdem war ein Sieg unser Ziel, schon weil wir dann mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hätten. Auch wenn wir nach DWZ teilweise deutlich vorne lagen, galt es, die Partien nicht zu leicht zu nehmen.
Es entwickelte sich der erwartete harte Fight und nach 2 Stunden Spielzeit stand es an sieben Brettern ausgeglichen, lediglich Gennadii an Brett 2 hatte deutliche Vorteile.
Zuerst endete an Brett 5 die Partie von Jörg Nagel gerecht Remis. Beide Spieler wollten augenscheinlich nichts riskieren und beendeten das Spiel schon zu Beginn des Mittelspiels.
An Brett 6 war Dirk Baldauf zwiegespalten. H5 und große Rochade mit Angriff oder kurz rochieren und abwarten. Dirk entschied sich für abwarten und nahm schließlich das Remisangebot seines Gegners an.
Auch an Brett 4 gab es die Punkteteilung. In einer selten gespielten Variante der skandinavischen Eröffnung bot Jochen Röttgen dem Gegner früh ein Figurenopfer an. Doch der hatte wohl zu viel Respekt und ließ die Gelegenheit ungenutzt verstreichen. Danach verflachte die Partie zusehends und bevor man zu einem Endspiel mit Dame und Türmen kam einigte man sich auf Remis.
Auch an Brett 3 gab es für uns in Person von Wolfgang Kretschmer keinen Vorteil. Sein Gegner nutzte Wolfgang`s defensive Spielweise zu einer Stonewall-Defense. In verschachtelter Bauernstellung trennten sich die Kontrahenten folgerichtig Remis.
Dann konnte Gennadii Topchii an Brett 2 seine Mehrfigur eindrucksvoll zum Sieg nutzen. Nachdem er einmal Vorteile hatte, machte er Druck auf die Bauern seines Gegners am Damenflügel und ließ keine Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen.
So führten wir nach 2 ½ Stunden 3:2, doch entschieden war noch lange nichts.
An Brett 8 musste sich Mathias Helzig mit dem scharfen Morra-Gambit seines Gegners auseinandersetzen. Beide Spieler schienen die Theorie der Variante nicht 100%-ig zu kennen, so dass Mathias seinen Mehrbauern halten konnte. Allerdings stand er sehr gedrückt, so dass er schließlich ins Remis einwilligte.
Volker Busack hatte an Brett 7 den schwierigsten Gegner (DWZ 1950). In einer englischen Eröffnung hatten beide Seiten Chancen, doch stets blieb das Spiel ausgeglichen. Ein verdientes Remis war es dann am Ende. Bravo, Volker!
Nun musste beim Stand von 4:3 Torsten Schikor an Brett 1 mindestens Remis spielen. Es hatte sich eine „wilde“ Partie entwickelt, in der ständig mehrere Figuren hingen. Torsten hatte ein Springeropfer angenommen. Das daraus resultierende Dauerschach war seinem Gegner offenbar zu wenig, also tobte der Kampf weiter. Schließlich fand Torsten die besseren Züge und sicherte sich und uns den Sieg.
Ein hartes Stück Arbeit, wobei es auf unserer Seite erfreulicherweise an keinem Brett eine Niederlage gab. In der Tabelle sind wir wieder Richtung Spitze vorgerückt. Bei drei noch ausstehenden Runden dürfen wir wieder einmal vom Aufstieg träumen, aber gegen jede der verbleibenden gegnerischen Mannschaften haben wir auch schon einmal Niederlagen einstecken müssen. Mal sehen, wie wir uns dieses Mal im März gegen Fortuna Leipzig schlagen.
Geschrieben von Jochen Röttgen