Die Fortunen sind seit Jahren einer unserer beiden „Angstgegner“. Wir erinnern uns noch gut an die vorletzte Saison. Damals brauchten wir am letzten Spieltag einen Sieg, um den Aufstieg perfekt zu machen, doch wir mussten uns mit einem Remis begnügen. Aufstieg ade!
Auch gestern war es wieder eng. Die Begegnung begann mit einem Paukenschlag.
Nach 11 Zügen und gefühlt 10 Minuten ließ sich Jürgen Geisler vom herrlichen Duft eines Kaffees seiner Gegnerin ablenken und übersah ein einzügiges Matt. 0:1!
So hatten wir uns das nicht vorgestellt! An allen anderen Brettern war auch nach gut 2 Stunden noch nichts passiert.
An Brett 5 war Frank Schützhold kurzfristig eingesprungen. Er verteidigte sich mit den schwarzen Figuren umsichtig und folgerichtig endete die Partie remis.
Auch am Spitzenbrett reichten sich die Kontrahenten friedlich die Hände.
Inzwischen hatten sich aber Gennadii Topchii und Jörg Nagel Stellungsvorteile erkämpft, wobei Gennadii immerhin zwei Bauern mehr hatte.
An Brett 7 nutzte Jörg schließlich eine Ungenauigkeit seines Gegners aus, dessen zwei verbliebene Figuren in der Grundreihe gefesselt waren. Wenig später ging der Sieg an Jörg.
An Brett 3 musste sich Wolfgang Kretschmer mit der Larseneröffnung seines Gegners auseinandersetzen. Vielleicht stand sein Gegner optisch leicht überlegen, aber ein Gewinn war nicht möglich.
Auch an Brett 4 gab es ein Unentschieden. Jochen Röttgen konnte sich mit den weißen Steinen keinen Vorteil verschaffen. Im Gegenteil, sein Gegenüber stellte ihn im Mittelspiel vor zahlreiche Probleme, die jedoch sämtlich gelöst werden konnten.
Blieben noch die Spiele an Brett 2 und 8.
Gennadi an Brett 2 hatte zwischenzeitlich in ein Endspiel mit zwei Mehrbauern abgewickelt. Allerdings musste es noch „umständlich“ seine Springerstellung und die seines Königs verbessern, ehe sein Gegner sich geschlagen gab.
So führten wir also nach fast 4 Stunden erstmalig und brauchten nur noch ein Remis.
Volker Busack hatte nach lange ausgeglichener Stellung in ein Bauernendspiel mit ungleichen Läufern abgewickelt. Er hatte zwar zwei Bauern mehr, aber trotz guter Versuche gelang es ihm nicht, seinen erfahrenen Gegner in eine Falle zu locken, so dass er am Ende in ein Unentschieden einwilligen musste.
Ein knapper Sieg und die alleinige Tabellenführung, da Krostitz gegen die fünfte Garnitur von Leipzig nur ein 4:4 erreichte.
Krostitz ist übrigens unser zweiter Angstgegner und auf diesen treffen wir im April in der vorletzten Runde. Noch immer ist alles möglich und neben Krostitz und uns kann auch Leipzig V noch aufsteigen, gegen die wir in der Schlussrunde antreten müssen. Chancen hat auch noch das Team aus Eiche Reichenbrand.
Klar ist aber, wenn wir noch drei Punkte holen, steigen wir auf!
Geschrieben von Jochen Röttgen